Dienstag, 3. Mai 2022
Apropos: China
Notizen aus meinem Zettelkasten: Xi Jingping denkt und handelt nicht nur in historischen sondern in imperialen Kategorien.
Er muss nicht auf Legislaturperioden, Parteien oder gar Bürgerbewegungen Rücksicht nehmen, es gibt keinen Wahlkampf made in USA.
Die "Jahrhundertprojekte" Seidenstrasse und "Big Data" waren und sind imperiale Entscheidungen. Xi Jingping analysiert messerscharf
und souverän die Schwächen westlicher Demokratien, und verbindet mit einer geradezu diabolischen Intelligenz, Kommunismus ( Einparteiensystem)
und "chinesischen Kapitalismus", innovativ und exzessiv protektionistisch zugleich. Aufklärung, Demokratie,Menschenrechte, Pluralismus sind dem
Chinesen eher suspekt, entspricht nicht dem konfuzianischem Ideal. Mutige Intellektuelle, die eine offene Gesellschaft propagieren sind eine
marginale Grösse und bezahlen für ihre Ideale einen hohen Preis. Einige wenige sind im Exil, andere in der inneren Immigration und nicht wenige
in einem "Umerziehungslager". Sehr viele Chinesen sind extrem pragmatisch, nichts gegen "Freiheitsrechte" aber ein voller Magen ist viel wichtiger,
sprich Wohlstand ist immer wichtiger als "westliches Demokratieverständnis". China ist im eigenen Selbstverständnis die älteste noch existierende
Hochkultur der Menschheit. Was sind 5000 Jahre gegen nicht einmal 300 Jahre "American Way of Life"? Auch der Ukrainekrieg analysiert das chinesische
ZK unter der Führung von Xi-Jingping völlig emotionslos. Zwar unangenehm, da China sehr stark in der Ukraine mit Investitionen engagiert ist. (Kornkammer,
seltene Rohstoffe). Das Land ist für China immer wichtiger als das politische System. Mittelfristig wird China von diesem Ukrainekrieg profitieren.
Russland braucht noch viel mehr den chinesischen Drachen und dieser wird den russischen Bären schon zu zähmen wissen. China wartet ab, und wird
sich die besten Filetstücke der Ukraine auf "diplomatische und ökonomische Weise" zurechtstutzen und für "China First" nutzen.
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