Montag, 21. Februar 2022
Apropos: Nato
Notizen aus meinem Zettelkasten: Es ist noch gar nicht so lange her, da wollte ein gewisser
Donald Trump, mit Pauken und Trompeten den Nato-Austritt der USA verkünden. Auch Emanuel Macron
sprach im Zusammenhang mit dem Nordatlantischen Bündnis vom "Hirntod".Wen er da wohl gemeint
hat? Wegen der Ukraine feiert die Nato, zumindest in verbal psychologischer Hinsicht ein
sensationelles Comeback. Es ist das Bollwerk aller Bollwerke, die letzte Rettung der freien
Welt, vor den "bösen Russen" und den "verschlagenen Chinesen". Die 30 Mitgliedstaaten stehen
zusammen, wie die drei Musketiere, einer für alle, alle für einen. Die Praxis ist etwas weniger
romantisch. 90 Prozent der militärischen Potenz kommt von den USA, alle wichtigen Kommando-Strukturen
und Einsatzdoktrin werden vom amerikanischen Generalstab definiert. Den "Warschauer Pakt" gibt es
nicht mehr, es gibt "nur" noch die russische Föderation, als militärisches Gegengewicht. Wladimir Putin
ist alles andere als ein Träumer, es wird keine zweite UdSSR mehr geben, was er aber versucht
und wohl auch realisieren wird, keine weitere Ost-Erweiterung der Nato. Die Ukraine ist die
"rote Linie" und nun werden die USA und Russland dies wohl in irgendeiner Form nicht nur faktisch
sondern auch juristisch legitimieren. Kurzfristige Gewinner dieser pyschologischen Kriegsführung
sind die Rüstungskonzerne und die Energieindustrie.
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