Dienstag, 11. November 2025
Apropos: Kulinarischer Klassenkampf
Notizen aus meinem Zettelkasten: Das Zielpublikum der "kulinarischen Sternenjäger" räkelt sich gemütlich, wie es sich gehört, mit dem Charme
der diskreten Bourgeoisie. In diesen exklusiven "Esstempeln", die eine singuläre "Erlebnis-Gastronomie der Extraklasse anbieten, freut sich
der solvente Gast auf einzigartige Kompositionen aus der Küche, die nicht selten zu ekstatischen Genusserlebnissen führen, so zumindest
der subliminale Wunsch. Die einen sind Hochleistungssportler in der Haute Cuisine, gehen nicht selten bis an ihr Limit, um ihre Sterne zu behalten,
der Gast hingegen schwelgt und bezahlt gerne (sonst wäre ein solches Geschäftsmodell nicht rentabel) einen für Otto-Normal-verbraucher-verdauer
unverschämt hohen Preis. Aber gerade in diesen Kreisen spricht man nicht gerne über Geld, schon gar nicht in diesem Kontext. Man möchte unter
sich bleiben. Weltweit gibt es "nur" 155 Restaurants mit drei Michelin-Sternen, aber über 673 Millioneen Menschen die stetig Hunger leiden.
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