Sonntag, 27. März 2016

Apropos: Ostern

Ist Jesus auferstanden, wie es in der Bibel steht und seit nahezu zwei Jahrtausenden gelehrt,
gepredigt und geglaubt wird? Ist es nicht so, dass kein einziger Autor des Neuen Testaments
Jesus persönlich gekannt hat? Ist es nicht so,  dass die weit aus meisten Texte des Neuen Testaments
von Christen der zweiten, der dritten oder gar der vierten Generation geschrieben worden sind? Ist
es nicht so, dass sogar die Bergpredigt nicht stattgefunden hat?  Ist es nicht so, dass ohne "das Wunder" der Auferstehung, es möglicherweise kein Evangelium, keinen Glauben, keine Kirche,
keinen Gottesdienst gäbe? Ist es nicht so, um dem Tiefenpsychologen Carl Gustav Jung folgend,
dem Christengegner Paulus, "die Grundelemente der christlichen Predigt und Praxis" unbewusst
angezogen haben, und dass er den Zweifel an seiner eigenen Lebensanschauung unterdrückt hat?
Diese innere Stauung entlud sich in einer "Vision Jesu". Ist es nicht so, dass auch heute Trauernde,
gelegentlich die bildhafte Vergegenwärtigung des verlorenen, geliebten Menschen vor sich haben?
Ist es nicht so, dass die Begegnung mit so exemplarisch einzigartigen Menschen wie Jesus oder Buddha sich mit und in "den Texten" ereignet? Oder eben nicht. Für die einen leben sie, für die
anderen sind sie tot. Ist es für uns alle nicht noch wichtiger, uns selber immer wieder die Frage nach
dem Sinn unseres Lebens zu stellen? Und vielleicht erkennen wir, nach langer Suche, dass nur wir
selber unserem Leben einen Sinn geben können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen