Mittwoch, 25. November 2015

Apropos: "IS" der Westen und die Doppelmoral

Die blutige Terrorwelle des "IS" in Paris hat mich nicht wirklich erstaunt. Das "Phänomen IS" ist
nicht vom Himmel gefallen. Seit Jahren konnte sich der "IS" ausbreiten, auch und gerade weil
die westlichen Grossmächte, USA, Russland, Frankreich, Grossbritannien, aber auch die EU, teils
aus Passivität, teils aus geopolitischen Überlegungen diese "Terrororganisation" bzw. "Terrorstaat"
gewähren liess. Nato Partner Türkei hat noch vor wenigen Monaten, direkt der indirekt den "IS"
logistisch unterstützt, weil aus der Sicht Erdogan, der "IS" lange Zeit das "kleinere Übel war, als
ein freier Kurdenstaat. Der Westen wollte zwar, zu Recht den Diktator Assad loswerden, gleichzeitig
unterschätzte besonders die Supermacht USA, die schnelle Expansion des "IS". Noch im Frühling
bezeichnet Obama den "IS" als "regionales Problem".  Doch geradezu fatal wirkt sich der fast schon
masochistische Doppelmoral des Westen aus. Der Ursprung des "IS" liegt im Wahhabismus, einer
ultraextremen islamischen Sekte, die in der Mitte des 18 Jh. in Innerarabien (Ibn Saud) entstanden ist.
Saudi Arabien ist heute das "Mutterland" des Wahhabismus. Die Menschenrechte nach westlichen
Vorbild, und Menschenrechte, die diesen Namen verdienen, gelten entweder universell oder gar nicht. In Saudi Arabien werden systematisch Menschen hingerichtet, Dieben werden die Hände
abgehackt, ja vereinzelt finden noch Steinigungen statt.  Gleichzeitig verkündet der sozialdemokratische deutsche Wirtschaftsminister Gabriel, wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit
mit Saudi Arabien oder Katar. Ohne milliardenschwere finanzielle Hilfe,gerade am Anfang, von
steinreichen saudischen Geschäftsleuten, wäre der "IS" nicht so rasant entstanden. Jetzt ist aus einer
Giftschlange, ein terroristisches Haupt der Medusa entstanden. Schlägt man einen Kopf ab, wächst
ein neuer nach. Wir im (noch) reichen und sicheren Westen werden noch Jahre ja Jahrzehnte mit
diesem Phänomen eines globalen Terrorismus leben müssen.

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